Matthias Roßberg entwickelt Wärmewand mit Photovoltaik-Modulen
Erschienen am 13. Oktober 2022 in der Wolfenbütteler Zeitung, von Stephan Querfurth
Wolfenbüttel. Matthias Roßberg ist mit seiner Garten- und Landschaftsbau-Firma in Wolfenbüttel und Umland seit 25 Jahren erfolgreich am Markt. Vor gut zehn Jahren wuchs bei ihm der Wille, in nachhaltiges Handeln einzusteigen: „Ich habe mir zum Ziel gesetzt, etwas für die nachfolgenden Generationen zu tun“, erläutert der gelernte Garten- und Maschinenbauer. Dazu gehört sein patentiertes Wärmeluftsystem 3D-Solar. „Ich liefere keine Stromerzeugungsanlagen, ich klimatisiere – und zwar CO2-neutral“, sagt er. Seine Erfindung zeigte er jetzt am Haus von Thomas Deppermann.
Der hatte das im Jahr 1968 gebaute Haus renoviert, saniert und – isoliert, um Heizkosten zu minimieren. Dann aber begann das Problem im Keller. Er wurde feucht. Roßberg erklärt: „Die an sich gute Idee der Hausisolierung hat das Problem ausgelöst. Die Feuchtigkeit konnte nicht mehr entweichen.“ Roßberg konnte im Februar 2021 die Lösung anbieten: Eine an der Vorderseite des Hauses angebrachte Wärmewand bläst mittels Solartechnik die gesammelte trockene Luft von September bis Mai in das Gebäude. Die schlechte Luft wird auf der Rückseite des Hauses abgeführt. „Außerdem“, so Deppermann, „bringt das zusätzliche Wärme in das Haus, dadurch kühlen die Fußböden nicht mehr so aus und ziehen kein Wasser mehr.“ Roßberg klärt noch auf: „Lässt man die warme Sommerluft durch offene Fenster, besonders Kellerfenster, ins Haus, führt das zu Feuchtigkeit im Gebäude.“
Die Wärmewand am Haus von Thomas Deppermann bezieht ihre Energie über Photovoltaik-Module. „Zu 100 Prozent.“ In seinem Büro habe er auch eine solche Wärmewand eingebaut. „Ergebnis: 560 Euro Heizkostenersparnis. Tendenz nach oben.“ Auch für Wintergärten und Gewächshäuser sei sein System geeignet, meint Roßberg. Etwa 3.600 Euro koste eine Anlage, wie er sie bei Deppermann installiert habe. Warum er seine Erfindung erst jetzt präsentiert? „Weil es so aktuell ist.“ Roßberg arbeitet mit der Ostfalia zusammen, führt Gespräche mit dem Fraunhofer-Institut und ist gefragter Gesprächspartner als innovativer Systementwickler in Sachen CO2-freies Klimatisieren. „Diese Möglichkeit, solares Energieeinsparpotenzial zu nutzen, bedeutet eine zeitgemäße, nachhaltige Lebensführung, die Ökonomie und Ökologie technisch nahezu wartungsfrei miteinander verbindet“, sagt er. „Und es ist zu 100 Prozent made in Wolfenbüttel.“