Umpack-Aktion im November 2018: Um auf überflüssige Plastik-Verpackungen aufmerksam zu machen, regen wir direkt im Einkaufsmarkt (EDEKA Michallik) zum Umdenken an. Lesen Sie mehr über das Wolfenbütteler Modell in diesem Artikel.

Das Wolfenbütteler Modell jetzt auch in Braunschweig im praktischen Einsatz

Das EDEKA Center im Braunschweiger BraWo-Park ist davon überzeugt, dass das Wolfenbütteler Modell (EDEKA Michallik) auch nach Braunschweig passen kann.

Der Aktionstag wurde dort am Freitag, den 8. Februar 2019 mit Schülern und den Lehrern Christan Bilges und Dirk Hahn des THG Wolfenbüttel durchgeführt (friday for future). Am Samstag wurden dann Auszubildende des EDEKA-Marktes an dem Projekt beteiligt. Mit begleitet wird die Aktion von der Firma ALBA. Diese begrüßt das Vorgehen ebenfalls sehr.

Das Wolfenbütteler Modell verfolgt derzeit vier Ziele:

Erstens:

Verbraucherbedürfnis und Erkenntnis zu formulieren und gemeinsam mit den Märkten und Herstellern Lösungen durchsetzen.

Zweitens:

Aufklärung der Bürger: Wohin geht ihr Müll und was passiert damit, d. h. Aufklärung vor Ort durch die örtlichen Entsorgungsbetriebe. Durch die konkrete Auseinandersetzung in jeder beliebigen Stadt („Wohin geht der Müll?“ – nach Wolfenbütteler Modell) erfahren die Bürger sofort, ob der Müll, den sie entsorgen nicht auch im Meer oder fremden Ländern landet. Dadurch werden die derzeitig hitzigen Debatten durch Aufklärung verstärkt oder entschärft. Das heißt zzum Beispiel, der Müll vor Ort wird zu hundert Prozent verbrannt, gelangt also nicht ins Ausland. Oder ein Teil des Mülls geht ins Ausland – warum, wieso, weshalb und was geschieht damit?

Drittens:

Langfristig muss auch das Thema Kleidung in den Fokus, da es hier eine große Gefahr durch auswachsendes Mikroplastik gibt.

Viertens:

Durch die sich ändernde Verpackungswelt wird die Industrie auf neue Herausforderungen stoßen. Der deutsche Werkzeug- und Vorrichtungsbau wird sich in Zukunft also mit organischen (pflanzlichen) Verpackungen auseinandersetzen müssen. Dieses ist sehr komplex und innovationsfördernd und kann den Standort Deutschland wettbewerbsfähig in die Zukunft bringen. Ein Oberbegriff für führende Werkzeugtechnologie aus Deutschland im Bereich biologischer Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen könnte „bio-tool“ benannt werden. Somit ist der Kunde, der an der Kasse mit entscheidet, auch daran beteiligt, in Deutschland nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen und Spitzentechnologien zu fördern. Mit einem Kunststofferstatz im Bereich der Verpackungen werden sich unsere Lebensgewohnheiten nachhaltig verändern. Verpackungen wird es in einem bestimmten Rahmen immer geben müssen.

Konkret bedeutet dieses, dass die aktuellen Aktionen einen Erfahrungsschatz aufbauen sollen, welche dann den o. g. Punkten zu Gute kommen sollen. Nachdem der Plastikmüll von der Aktion im BraWo-Park ausgezählt und katalogisiert wurde, wird am Donnerstag, den 8. März 2019 eine weitere Aktion bei EDEKA Michallik in Wolfenbüttel stattfinden.

Zum Herbst plant Matthias Roßberg ein Treffen, bei dem Bürger, Schüler, Vertreter aus der Wirtschaft (Werkzeug- und Maschinenbau), Professoren aus dem Bereich Maschinenbau, Biotechnologie und der Politik sowie Marktleiter von Lebensmittelmärkten konkrete Ansätze formulieren können, die praktikabel sind und die deutsche Wirtschaft fördern und einen ökologisch vernünftigen Rahmen für die Zukunft zu setzen.