Erschienen in „Exklusive Wohnwelten“ im Frühling 2019

„Frühlingsfit für Mensch und Tier“

Roßberg Garten-, Landschafts- und Umweltbau in Wolfenbüttel ist ein klassisches Garten- und Landschaftsbauunternehmen, bietet aber auch Dienstleistungen im Umweltbau. Damit ist der über zwanzigjährige Traditionsbetrieb wohl ein mehr als geeigneter Nährboden, um nachhaltige Geheimtipps für den perfekten Frühjahrsgarten zu erhaschen. Erfahren Sie von Landschaftsbauer Sebastian Glatter, was zu dieser Jahreszeit ansteht und wie sich Vogel, Biene und Co. im heimischen Garten wohlfühlen …

Wie sollte man den Rasen im Frühjahr auf das Jahr vorbereiten?

Um Rasen das Jahr über möglichst schön und vital zu erhalten, spielt das Frühjahr eine entscheidende Rolle. Das A und O ist der Zeitpunkt. Wir sehen jedes Frühjahr aufs Neue, dass viele Gartenbesitzer im März bei den ersten Sonnenstrahlen den Vertikutierer herausholen und loslegen. Hierbei schadet man dem Rasen mehr als ihm zu nutzen. Rasen wächst ab einer Temperatur von 7 bis 8 Grad. Er benötigt eine gewisse Zeit, um aus der „Winterstarre“ zu kommen. Mit den ersten Maßnahmen kann man also bequem bis Mitte April warten. Unterstützend wirken Vertikutieren, Kalken, Düngen und Nachsäen sowie regelmäßiges Mähen – mindestens einmal wöchentlich. Die Düngung besteht im Frühjahr nahezu ausschließlich aus Stickstoff. Diesen braucht der Rasen, um kräftig zu wachsen und vital zu bleiben. Hierbei ganz wichtig: Viel hilft nicht immer viel! Denn dann droht Überdüngung, die die Vitalität verschlechtert.

Ab wann kann man Kübelpflanzen, die drinnen überwintert haben, wieder nach draußen setzen?

Hier gibt es ein festes Datum: die Eisheiligen vom 11. bis 15. Mai. Bis dahin besteht immer noch die Gefahr von Nachtfrost. Umso empfindlicher die Kübelpflanzen, desto mehr sollte man sich an das Datum halten. Die Pflanzen sollten jedoch nicht gleich der vollen Frühlingssonne ausgesetzt werden. Einige Tage im geschützten Außenbereich tragen zur Akklimatisierung bei. Kübel und Töpfe sollten nach jedem Winter einmal begutachtet werden: Reicht der Platz im Topf noch aus oder muss ein größerer her? Viele Kübelpflanzen lassen sich auch einfach teilen und vermehren, sodass aus alten übergroßen Pflanzen einfach mehrere kleine vitale werden. Wird neue Blumenerde benötigt, sollte man der Natur zu Liebe immer zu torffreier Erde – am besten mit Bio-Label – greifen.

Wie erweckt man den Garten aus dem Winterschlaf? Wer braucht eine „neue Frisur“ und wie sieht es mit Wässern aus?

Der Garten erwacht in zwei Schritten: Vor den Eisheiligen, je nach Wetterlage im Februar oder März, sollte man Maßnahmen wie Aufräumen, Rückschnitte und Pflanzplanung für die kommende Saison angehen. Viele große Schnittmaßnahmen oder notwendige Baumfällungen können jetzt erledigt werden. Eine Baumfällung bei Bodenfrost schützt den Rasen sogar. Die Planung der Neupflanzungen kann jetzt auch beginnen, denn die Pflanzzeit im Frühling ist sehr kurz. Bis Ende Mai sollte alles abgeschlossen sein. Auch wenn man Containerware immer pflanzen kann, bedarf es im Sommer viel mehr Pflege und Zuwendung als im Frühling. Selbstverständlich sollten die Rückzugsgebiete der Tiere (Laubhaufen u. a.) noch nicht beseitigt werden, schließlich könnte ein Igel seinen Winterschlaf halten und warum sollte man einen biologischen Schneckenschutz aus seinem Garten vertreiben. Winterharte Kübelpflanzen und Neupflanzungen müssen regelmäßig gegossen werden. Auch immergrüne Gehölze wie der Prunus oder Thuja sollten regelmäßig gewässert werden, da die meisten Pflanzen im Winter nicht erfrieren, sondern unter Frosttrocknis leiden.

Was liegt in dieser Jahreszeit bei Teichen an?

Zurzeit ist der Teich noch im Winterschlaf. Das Laubnetz und vertrocknete Pflanzen am Teichrand können nun entfernt werden. Fische und andere Wasserlebewesen sind noch im Ruhemodus, daher sollte man den Teich an sich erst einmal in Ruhe zu lassen. Ab einer Wassertemperatur von 8 Grad kann die Pflege beginnen, wobei hier weniger mehr ist. Ist das Wasser klar und geruchlos, lohnt es sich nicht, Schlamm oder überschüssige Pflanzen zu entfernen, da man sonst Gefahr läuft, das biologische Gleichgewicht empfindlich zu stören. Um die Wasserqualität und das Teichleben anzuregen, eignet sich hervorragend das Einbringen von Brottrunk. Hierbei erreichen wir eine erhebliche Steigerung der Mikroorganismen sowie deren Vitalität, was direkten Einfluss auf das Pflanzenwachstum und die Wasserqualität hat.

Wie gestaltet man den Garten einladend für Vögel und Insekten?

Jedermann kann mit wenigen Handgriffen helfen. Vögel benötigen stets einen sicheren Nistplatz fernab von Fressfeinden. Empfehlenswert ist, sich über die verschiedenen Nistverhalten und Nistplatzvorlieben zu informieren und ein geeignetes Vogelhaus zu platzieren. Auch ohne Garten kann man an vielen Fenstern von außen ein kleines Vogel- oder Futterhaus montieren. Wer einen Garten besitzt, sollte derlei Einrichtungen in einem etwas abseitigen Baum platzieren, damit die Vögel sich nicht gestört fühlen.

Wie kann man noch helfen?

Viele Früchte von Bäumen, Sträucher und Stauden sind hervorragende Nahrungs- und Nektarquellen. Leider steht die Überwinterung der Insekten heute im Konflikt mit den zunehmend sterileren Gärten. Viele Neubaugebiete sind ökologische Wüsten der Biodiversität und spiegeln die weitverbreitete Monokultur auf den Feldern wider. Dabei ist helfen so einfach. Lassen Sie nur einige Staudenüberreste über den Winter stehen – sie bieten vielen Insekten eine Überwinterungsmöglichkeit und dienen als Nektarquellen. Auch Laub- oder Holzhäufchen in einer hinteren Gartenecke helfen Tieren wie Igeln im Winter sehr. Nicht nur Honigbienen, sondern auch stark gefährdete Solitärbienen und Schmetterlinge freuen sich über jede Blüte. Super sind zudem kleine Tränken. Wichtig ist es, diese gelegentlich zu reinigen.

Sie bieten auch Sichtschutzelemente mit Solartechnologie an. Was muss man sich darunter vorstellen?

Sichtschutzelemente sorgen im Garten für Geborgenheit und Privatsphäre. Wir kombinieren diese mit umweltfreundlicher Solartechnologie. So können Sie bequem beleuchten, die Teichpumpe betreiben oder Musik hören. Durch den Einsatz von Solarelementen und solarfähigen Akkus können wir Strom da erzeugen, wo er benötigt wird. Unsere Wärmeelemente, die sich zwischen September und April als sogenannte Wärmewand einsetzen lassen, erwärmen sich und die Photovoltaik sorgt über Lüfter für eine solare Belüftung in Wohn- und Kellerräumen. So kann die konventionelle Heizung ihren Verbrauch reduzieren. Da im Sommer die Wärmewand inaktiv ist, nutzen wir den Solarstrom dann, um bodennahe Luftschichten aus dem Schattenbereich des Sichtschutzes zum Kühlen ins Gebäude zu leiten. Somit wird aus der Wärmewand eine Klimawand. Hierfür wurden wir bereits vor der regionalen Energieagentur prämiert.

Und was verbirgt sich hinter der Optischen Inspektion?

Hier kommt unser Multikopter, umgangssprachlich auch „Flugdrohne“ genannt, zum Einsatz. Mit ihm inspizieren wir Gebäude, Anlagen, Bäume und Grundstücke. Selbstverständlich stehen wir in ständiger Verbindung mit der Luftaufsichtsbehörde in Niedersachsen, sodass unsere Allgemeine Luftaufstiegserlaubnis für unbemannte Flugobjekte stets dem aktuellen Standard entspricht. Dank Echtzeitübertragung des Videosignals können wir schon im Flug genaue Diagnosen und Aufzeichnungen durchführen und speichern. Das bietet schnelle, einfache Kontrollen, auch im Hinblick auf Sturmschäden oder beim Aufspüren von Wildtieren vor der Ernte.